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Der Lipödem-Effekt #2

2015-04-11 17.25.29

Es dauerte einige Tage bis ich meine Gefühle sortieren konnte. Einerseits war ich erleichtert, weil ich nun wusste, was mit meinem Körper nicht stimmt. Aber andererseits hatte ich die Gewissheit, dass mich diese Erkrankung vermutlich mein ganzes Leben lang begleiten wird.

Meiner Meinung nach bringt das Lipödem gerade in der Anfangszeit drei große Hürden mit sich. Heute schreibe ich über das erste Problem.

1. Die Diagnose

Leider ist es heutzutage immer noch sehr schwer schnell eine sichere Diagnose zu erhalten. Während einige Ärzte gut informiert sind und wissen, was zu tun ist, wirken andere Ärzte etwas überfordert und stellen viele Überweisungsscheine aus oder erstellen Fehldiagnosen. Gerne werden auch Entwässerungstabletten verschrieben.

Ich mache da allerdings nicht den Medizinern den Vorwurf. Lymphologie ist kein Bereich in dem Medizinstudenten ausgebildet werden. Wenn sich also ein Arzt nicht gezielt in dieser Fachrichtung spezialisiert, besitzt er gar nicht das notwendige Wissen.

Dadurch geht viel Zeit verloren, in der ein Patient von Praxis zu Praxis rennt und oft zu hören bekommt, dass er mehr Sport treiben soll. Das ist frustrierend.

Fraglich ist, ob es nicht irgendwie möglich wäre an dem System etwas zu ändern, sodass Ärzte zumindest das Grundwissen besitzen und den betroffenen Patienten an den richtigen Spezialisten weiterleiten können. Ich kann leider nicht beurteilen in wie weit das machbar ist.

Ich kann nur hoffen, dass eine schnelle Diagnose bei den Betroffenen in Zukunft nicht hauptsächlich von Glück und einem hartnäckigen, jedoch meist langwierigen Vorgehen abhängt.

Fortsetzung folgt…